Nach mehreren Wochen intensiven Coachings wurde bei insgesamt 42 Teilnehmenden ein umfassendes Scrum-Assessment durchgeführt. Ziel war es, den Wissenstransfer aus den Schulungen messbar zu machen und zu prüfen, wie gut die Teams die Prinzipien, Rollen und Artefakte des Scrum Frameworks in der Praxis verstanden haben.
Das Ergebnis: Die Zahlen zeigen eindeutig eine hohe Reife und ein solides Verständnis der Scrum-Grundlagen.
Ergebnisse im Überblick
Die Auswertung der Antworten liefert ein klares Bild:
Die meisten Teilnehmenden konnten die Kernprinzipien von Scrum sicher zuordnen. Einige exemplarische Werte:
- 93 % wussten, dass das Ziel eines Sprints darin besteht, ein fertiges Increment zu liefern.
- 97 % erkannten das Ziel der Retrospektive korrekt als die Identifikation und Umsetzung von Verbesserungsmöglichkeiten.
- 93 % gaben an, dass die Definition of Done eine gemeinsame Teamdefinition ist.
- 100 % verstanden die Bedeutung von Akzeptanzkriterien als Basis für klare, überprüfbare Anforderungen.
- 83 % konnten die Rolle des Scrum Masters richtig einordnen – als Coach, Moderator und Unterstützer des Teams.
- 80–93 % der Teilnehmenden beschrieben die Verantwortung der Entwickler:innen im Daily, in Refinements und bei der Qualitätssicherung präzise und praxisnah.
- 73 % wussten, dass das Product Backlog Refinement eine gemeinsame Aufgabe des gesamten Scrum-Teams ist.
Lediglich bei einigen Detailfragen, etwa zur Verantwortung für die Priorisierung des Product Backlogs oder zur maximalen Sprintlänge, zeigten sich noch moderate Unsicherheiten.
Interpretation der Ergebnisse
Die Statistik zeigt deutlich:
Die Scrum-Schulungen haben nicht nur Wissen vermittelt, sondern das Verständnis von agiler Zusammenarbeit nachhaltig verbessert.
Insbesondere folgende Bereiche sind heute stark verankert:
- Teamverantwortung statt Silodenken
- Transparenz und Kommunikation im Daily
- Qualitätsbewusstsein durch Definition of Done und Testautomatisierung
- Empirisches Vorgehen durch regelmäßige Reviews und Retrospektiven
Das Ergebnis spiegelt eine hohe Anwendungskompetenz wider: Die Teilnehmenden können Scrum nicht nur erklären, sondern in ihrem Arbeitsalltag erfolgreich leben.
Das Assessment belegt eindrucksvoll, dass Scrum-Coaching Wirkung zeigt, wenn es praxisnah, interaktiv und kontinuierlich begleitet wird.
Die Teams haben ein tiefes Verständnis für Rollen, Events und Artefakte entwickelt und setzen diese mit einem klaren Fokus auf Wertschöpfung und Verbesserung um.
Damit ist ein wichtiger Schritt erreicht:
Scrum wird nicht mehr als Methode verstanden – sondern als gemeinsame Denk- und Arbeitsweise, die Transparenz, Eigenverantwortung und kontinuierliches Lernen fördert.
Optimierungsfelder für den nächsten Reifegrad
Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wie stark das Scrum-Verständnis der Teams nach dem Coaching gewachsen ist, sondern auch, wo gezieltes Feintuning den nächsten Entwicklungsschritt ermöglicht.
Die Teams haben ein solides Fundament gelegt – nun geht es darum, Exzellenz im Alltag weiter auszubauen.
1. Product Ownership vertiefen
Einige Teilnehmende zeigten noch leichte Unsicherheiten bei der genauen Verantwortung im Product Backlog.
Das bietet die Chance, die Rolle des Product Owners als Visionsträger und Entscheidungsinstanz noch stärker zu verankern.
Gezielte PO-Sessions und gemeinsame Priorisierungsworkshops helfen, diesen Aspekt weiter zu festigen.
2. Gemeinsames Verständnis über Sprints verankern
Die Bedeutung der Timebox „ein Monat“ ist zwar bekannt, aber nicht überall intuitiv verinnerlicht.
Durch wiederkehrende Reflektionen über Sprintlänge und -rhythmus kann das Team künftig noch bewusster mit empirischem Lernen umgehen.
3. Technische Perspektiven stärker einbinden
Einige Teams haben das Potenzial, Architekturverantwortung und technische Exzellenz noch sichtbarer zu leben.
Wenn Architekt:innen und Entwickler:innen gemeinsam an der Lösungsgestaltung arbeiten, entstehen nachhaltigere und stabilere Ergebnisse.
4. Refinement als Teamaktivität stärken
Das Refinement wird von vielen bereits aktiv genutzt, kann aber noch gemeinsamer und gleichberechtigter gestaltet werden.
Durch wechselnde Moderation und mehr Dialog zwischen PO, SM und Entwickelnden wird das Backlog zu einem echten Gemeinschaftsprodukt.
5. Scrum Master Wirkung sichtbar machen
Der Mehrwert des Scrum Masters wird klar erkannt – dennoch lohnt es sich, die Wirkung dieser Rolle im Teamalltag stärker hervorzuheben.
Wenn Coaching-Impulse regelmäßig reflektiert und Erfolge sichtbar gemacht werden, steigt die Wahrnehmung des Scrum Masters als Schlüsselfaktor für kontinuierliche Verbesserung.
6. Qualität im Fluss halten
Die Teams arbeiten bereits mit hohem Qualitätsbewusstsein.
Der nächste Schritt ist, Qualität nicht nur am Sprintende zu prüfen, sondern sie kontinuierlich in jeden Arbeitsschritt zu integrieren – getreu dem Prinzip “Quality is built in.”
7. Verbesserungen konsequent leben
Retrospektiven werden verstanden und geschätzt.
Der Fokus liegt nun darauf, Maßnahmen aus den Retrospektiven wirklich umzusetzen und ihre Wirkung im Team sichtbar zu machen.
Ein kleines „Improvement Backlog“ kann dabei helfen, Fortschritte transparent zu halten.
Zusammenfassung
Scrum-Exzellenz ist kein Zustand, sondern ein Weg.
Die Teams haben mit beeindruckender Klarheit bewiesen, dass sie die Prinzipien verstehen – und den Willen zeigen, sie weiter zu verfeinern.
Mit gezieltem Feintuning in den Bereichen Product Ownership, Refinement, Qualität und Retrospektiven-Kultur erreichen die Teams nicht nur Stabilität, sondern wahre Agile Reife.
Das Ergebnis: gelebtes Scrum, motivierte Teams – und nachhaltiger Erfolg in der Praxis.
© Scrum-Exzellenz.de – Adam M. Skafi Professionelle Scrum-Weiterbildung & Coaching
(Datenbasis: 42 Teilnehmende, Scrum Assessment 2025)

