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Typische Fehler im Scrum Sprint Planning – und wie man sie vermeidet

Das Sprint Planning ist das Startsignal für jeden Sprint. Hier wird der Rahmen gesetzt, das Sprintziel definiert und das Backlog so weit heruntergebrochen, dass das Team ein klares Commitment abgeben kann.

Doch in der Praxis treten immer wieder dieselben Fehler auf, die die Qualität des Plannings und letztlich den Sprint-Erfolg gefährden.


1. Team ist unvorbereitet

Fehler: Die Entwickler:innen kennen den kommenden Scope nicht oder nur oberflächlich. Details fehlen, sodass keine belastbare Planung möglich ist.
Auswirkung: Lange Diskussionen, Unsicherheit und falsche Annahmen im Planning.

Praxis-Tipp:
Refinement ernst nehmen! Nur Themen ins Planning bringen, die vorher gemeinsam betrachtet wurden.


2. Product Owner bringt keine vorbereiteten Tickets

Fehler: Der PO hat weder Backlog noch Sprint Backlog priorisiert oder vorbereitet.
Auswirkung: Das Planning verliert Struktur und läuft chaotisch.

Praxis-Tipp:
Der PO sorgt vor dem Planning für ein sauberes, priorisiertes Backlog – und das Team hilft dabei im Refinement.


3. Keine Schätzungen im Refinement

Fehler: Stories sind nicht geschätzt, Missverständnisse über den Scope tauchen erst im Planning auf.
Auswirkung: Endlose Diskussionen und Unsicherheit über den Aufwand.

Praxis-Tipp:
Schätzung ist Voraussetzung fürs Planning. Eine geschätzte Story bedeutet: das Team hat sie verstanden und kann starten.


4. Stories zu groß – über 8 Story Points

Fehler: Tickets sind so groß, dass mehrere Personen mehrere Tage daran arbeiten.
Auswirkung: Hohe Abhängigkeiten, Risiko bei Ausfällen, Gefahr dass die Story am Sprintende unvollständig bleibt.

Praxis-Tipp:
Stories konsequent zerlegen („Slicing“). Ziel: Entkopplung und möglichst kleine, unabhängige Einheiten.


5. Sprintziel fehlt

Fehler: Das Team startet ohne klar definiertes Sprintziel.
Auswirkung: Fehlende Orientierung, Arbeit wird beliebig, Erfolg schwer messbar.

Praxis-Tipp:
Das Sprintziel ist Pflicht. Es gibt Richtung und ist die gemeinsame Basis für das Team-Commitment.


6. Fehlendes Commitment des Teams

Fehler: Das Planning endet ohne klares „Ja“ des Teams zum Plan.
Auswirkung: Unklarheit, fehlende Motivation und schwaches Verantwortungsgefühl.

Praxis-Tipp:
Am Ende des Plannings bewusst nach Commitment fragen. Tipp: Dieses Commitment im Team sichtbar machen und feiern, damit der Sprint mit Energie startet.


Fazit

Ein gutes Sprint Planning lebt von Vorbereitung, Klarheit und Commitment.
Wenn das Refinement ernst genommen wird, Stories klein genug sind und das Team ein gemeinsames Sprintziel hat, wird das Planning zu einem kraftvollen Startpunkt – statt zu einem ermüdenden Pflichtmeeting.