Das Sprint Review ist mehr als nur eine Demo. Es ist die Gelegenheit, den Fortschritt am Produkt transparent zu machen, Feedback von Stakeholdern einzuholen und gemeinsam die nächsten Schritte zu planen.
Leider wird das Review in vielen Teams falsch verstanden oder nicht konsequent umgesetzt. Hier die häufigsten Fehler – und was man besser machen kann.
1. Keine echte Demo – nur Ticket-Updates
Fehler: Statt ein fertiges Produkt-Inkrement zu zeigen, werden einzelne Tickets oder Tasks vorgelesen.
Auswirkung: Stakeholder sehen keinen Mehrwert, Vertrauen ins Team sinkt.
Praxis-Tipp:
Immer ein laufendes Produkt zeigen – „Done“ bedeutet präsentierbar. Keine Ticket-Liste!
2. Sprintziel wird nicht betont
Fehler: Das Review konzentriert sich auf Kleinteiliges, das Sprintziel geht unter.
Auswirkung: Stakeholder verstehen nicht, wie der Sprint zum Gesamtfortschritt beiträgt.
Praxis-Tipp:
Startet das Review immer mit dem Sprintziel und zeigt dann, was erreicht wurde.
3. Keine Abstimmung, was präsentiert wird
Fehler: Erst im Review wird spontan entschieden, was gezeigt wird.
Auswirkung: Chaos, Zeitverschwendung und fehlender roter Faden.
Praxis-Tipp:
Vorbereitung: Das Team stimmt vorab ab, welche Features gezeigt werden.
4. Stakeholder fehlen oder geben kein Feedback
Fehler: Wichtige Stakeholder nehmen nicht teil oder beteiligen sich nicht aktiv.
Auswirkung: Feedback-Schleife bricht ab, Produktentwicklung verfehlt Erwartungen.
Praxis-Tipp:
Stakeholder aktiv einladen, einbeziehen und Fragen stellen. Feedback direkt festhalten.
5. Feedback wird nicht im Backlog reflektiert
Fehler: Es wird zwar diskutiert, aber die Ergebnisse landen nicht im Product Backlog.
Auswirkung: Erkenntnisse verpuffen, keine Anpassung an neue Erkenntnisse.
Praxis-Tipp:
Feedback während oder direkt nach dem Review ins Backlog aufnehmen – gemeinsam mit dem PO.
6. Kein Blick aufs große Ganze
Fehler: Es wird nur über Sprint-Inhalte gesprochen, nicht über Roadmap, Meilensteine oder Risiken.
Auswirkung: Stakeholder verlieren den Überblick über den Projekt- oder Produktkontext.
Praxis-Tipp:
Am Ende des Reviews immer einen kurzen Blick auf Roadmap, Risiken, Timeline geben.
7. Teammitglieder ausgeschlossen
Fehler: Nur PO oder Entwickler:innen präsentieren, andere werden außen vor gelassen.
Auswirkung: Weniger Identifikation, kein gemeinsamer Stolz.
Praxis-Tipp:
Alle Teammitglieder aktiv einbinden – das Review ist ein Team-Event.
8. Diskussion über Scope statt Feedback
Fehler: Das Review wird zur Grundsatzdiskussion über Scope oder Abweichungen.
Auswirkung: Fokus geht verloren, Review eskaliert zu einem Change-Request-Meeting.
Praxis-Tipp:
Scope-Diskussionen in separatem Termin klären. Im Review: Fokus auf Produkt, Feedback und Zusammenarbeit.
Fazit
Das Sprint Review ist der entscheidende Brückenschlag zwischen Entwicklungsteam und Stakeholdern.
Wenn es gelingt, ein echtes Produkt-Inkrement zu zeigen, Feedback einzuholen und den Blick aufs Ganze zu richten, wird das Review zu einem echten Motor für kontinuierliche Verbesserung.